Grenzsteine aus dem Lainzer Tiergarten
In Kooperation mit der Stadtarchäologie Wien, dem Bundesdenkmalamt, dem Wiener Stadt- und Landesarchiv und dem Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie wurde eine Erhebung der Grenzsteine im Lainzer Tiergarten vorgenommen.
Grenzsteine gehören zu der Gruppe der Kleindenkmäler, die zunächst einmal Grenzpunkte zwischen einer (gedachten) Linie von Grundstücksgrenzen markieren. Heute verwendet man oft Rohre, Marken oder Bolzen; im Spätmittelalter und der Neuzeit wurden Steine verwandt, auf denen Zeichen, Wappen oder Initialen der Territorialherren und Grundbesitzer oder Landesherren eingemeißelt worden waren, eine zusätzlich aufgebrachte Jahreszahl bezeugt das Jahr der Aufstellung. Durch Grenzsteine können historischen Grenzverläufe rekonstruiert werden, sie können Aufschlüsse über Besitzverhältnisse, die Regionalgeschichte und Landesgeschichte oder über Grenzsicherung geben. Erst durch die Landesaufnahmen, bzw. den Franziszeischen Kataster war eine exakte kartographische Darstellung von Grundstücken, Fluren und damit von Grenzen möglich. Grenzsteine sind auch auf dem Franziszeischen Kataster eingezeichnet.
Im Rahmen von zwei Lehrveranstaltungen (2015 und 2017/18) am Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie wurden zunächst im Lainzer Tiergarten auf der Basis älterer Dokumente überprüft, welche Grenzsteine noch vorhanden sind. Für jeden aufgefundenen Stein wurde etliche Daten schriftlich erhoben und die Steine wurden fotografisch erfasst. In einem zweiten Schritten werden die Daten, die eine Beschreibung der Steine und eine Zuordnung zu jeweiligen Grund- oder Landesherrschaft einschließt und zusätzlich Angaben zur Lage, zur Erhaltung und die Maße enthält in WienWiki eingestellt.