Reiterkrieger und Burgenbauer
Ein Projekt des Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz in Kooperation mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien
Reiterkrieger und Burgenbauer.
Die frühen Ungarn und das "Deutsche Reich" vom 9. - 11. Jahrhundert
Seit der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts traten die Ungarn in das Blickfeld der karolingischen und ottonischen Herrscher. Sie ließen sich gegen Ende des 9. Jahrhunderts an der mittleren Donau nieder und unternahmen zahlreiche Beutezüge nach Italien und in das Deutsche Reich. 907 erzielten sie in der Schlacht bei Pressburg einen großen Sieg über Luitpold von Bayern, 955 aber eine vernichtende Niederlage auf dem Lechfeld bei Augsburg gegen Otto den Großen. In der Folge entstand ein mittelalterliches zentral organisiertes Königreich.
In dem Forschungsprojekt stehen wirtschaftliche, soziale und ökologische Faktoren im fränkisch-ottonischen Bereich wie im ungarischen Gebiet im Fokus der Forschungen. Insbesondere sollen in dem transdisziplinär angelegtem Projekt archäologische Materialaufarbeitungen und Editionen bedeutender Fundkomplexe und landschaftsarchäologische vergleichende Studien durchgeführt werden, um soziale, ökonomische und ökologische Aspekte zu analysieren.
Am Institut für Ur- und Frühgeschichte werden drei Teilprojekte durchgeführt:
- Grenzland und Kontaktzone (Claudia Theune)
- Die Burgenlandschaft Niederösterreichs im 9. bis 11. Jahrhundert (Karin Kühtreiber, Martin Obenaus)
- Die Burg von Drassburg, Burgenland (Helena Novak) (in Kooperation mit dem Landesmuseum Burgenland, Mag H. Herdits)
Das Projekt wird finanziell gefördert von der Leibnitz-Gemeinschaft mit Mitteln des Paktes für Innovation und Forschung des Bundes und der Länder. Das Teilprojekt Grenzland und Kontaktzone erhält finanzielle Mittel durch das Land Niederösterreich.
Das Projekt wurde 2013 abgeschlossen, das Manuskript liegt beim RGZM zur Publikation.