Burg Ödengroßau
Im Zuge der archäologischen Erforschung der Region um die aus dem 10. Jh. stammenden Burganlage „Sand“, Oberpfaffendorf bei Raabs, und die in ihrer frühen Ausprägung im 11. Jahrhundert errichteten Burg Raabs wurde auch die nördlicher gelegene Burg Ödengroßau näher untersucht. Auf dem Felskopf oberhalb der Mährischen Thaya war man - wie einige Funde zeigen - schon im in der Zeit um 1000 präsent. Im späteren 12. Jahrhundert wurde dann eine hochmittelalterliche Burg errichtet, die 1204 urkundlich aufscheinenden Herren von Großau waren Gefolgsleute der Raabser. Im früheren 14. Jahrhundert wurde die Burg verlassen.
Bei der Grabung auf der östlichen Hälfte des Plateaus wurden die hochmittelalterliche Ringmauer und ein Pfostenbau im Inneren, sowie mehrere Fußbodenhorizonte aufgedeckt.
Burg Ödengroßau ist ein Bestandteil einer archäologischen Landschaft zwischen der Mährischen Thaya und dem heutigen Ort Raabs, in dem beispielhaft die Entwicklung eines Natur- und Herrschaftsraums durch veränderte Siedlungs- und Landnutzungsstrukturen vom frühen Hochmittelalter bis in die heutige Zeit verfolgt werden kann.